Gedichtsammlung "Abschied"


Abschied

Von Clara Rappenecker

 

Es ist nicht der Abschied, der mich schreckt,

es ist das Fehlen deiner Seele,

das Suchen nach dir in der Leere.

Aufkommende Erinnerung, die Sehnsucht weckt.


Sommerende

Von Clara Rappenecker

 

Abschied von Sonne, Abschied von Tanzen über regennassen Asphalt.

Abschied von Eiskrem im Park, Abschied von Küssen am Ufer

des Flusses, vorbei das Leben im blinden Jubeltaumel.

 

Die Blätter färben sich und nichts kann dies ändern.

Der Lauf der Sonnenstrahlen, die Schatten des Alls,

zielen kalt in mein frierendes Herz.

 

Es riecht nach nasser, wartender Erde,

nach Kastanien und Laub.

 

Geh nun Sommerliebe, geh nun Sommer!


Ab jetzt 

Von Clara Rappenecker

 

Unbeschwerte Tage, Glück in Unwissenheit,

lebt wohl und lasst uns nicht klagen,

auch Blumen öffnen ihr buntes Kleid,

adieu Freudentaumel, an Weihnachtstagen.

 

 

Die Knospe erblüht, es folgen Sonnentage,

Abenteuer und der Zauber der Jugend,

beleuchtet auch traurige Liebesklage,

wilde, erste  Küsse- zum Teufel mit Tugend.

 

Blüte erreicht ihre schönste Zeit,

gereift, geachtet, mit einer gewissen Fröhlichkeit,

sagt  lebt wohl zu vielen ihr wertgewordenen Dingen,

nun wird ein neues, junges Leben beginnen.


Die Zeit mit dir

Von Clara Rappenecker

 

Es war schön mit dir!

Die Wärme, die ich in deiner Nähe spürte,

dein Geruch, deine Farben,

wie ich mich fühlte, wenn du bei mir warst.

 

Ich war anders, frei und wild,

übermütig und voller Leichtigkeit,

all das hast du aus mir gemacht.

Dass du nun gehen wirst, bricht mir das Herz.

 

Diese endlosen Tage, an dunkelblauen Seen,

wolkenlos der Himmel über mir.

Flimmernde Hitze, üppiggrüne Wälder,

werden nun in Erinnerungen existier´n.

 

Du gehst und ich bleibe

und denke daran, dass du ja  wiederkommst,

mit all deinem Charme, deiner Macht.

Es wird kalt: „Sommer, ade!“


Für immer

Von Clara Rappenecker

 

Was haben wir gelacht? Was haben wir erlebt?

Durch Täler gewandert, zu  blauen Seen,

übers Meer gefahren, Basteleien geklebt,

Im Wasser geplanscht, doch Sandspuren verweh´n.

 

Wo ist die Zeit hin? Wo der Moment?

Als wir Waffeln aßen im grünen Klee,

als wir lachten, redeten und nichts tat uns weh,

Wo ist die Zeit hin? Wo der Moment?

 

Wie haben wir uns vergnügt und ganze Tage,

mit Kartenspielen, Märchenlesen und Herzlichkeit-

verprasst, verspielt, sodass nur noch ganz wage,

eine Erinnerung bleibt von Glückseligkeit.

 

Ostereier suchen, Schokolade essen!

Welche Großmutter hat diese Großherzigkeit!

Wie könnte ich dich und all das vergessen?

Schlaf gut, in  stiller, sanfter  Ewigkeit.