Das Erbe der Druiden - Band 1: Das Keltentor

Kurzer Ausschnitt

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Wir starteten dennoch einen weiteren Versuch und fuhren am Sonntag zur Heuneburg. Ich fror schrecklich, als wir bei dem Freilichtmuseum aus dem Auto stiegen, die Straße überquerten und auf den riesigen Grabhügel kletterten, über den der Dezemberwind eisig und ungehindert fegte. Der Himmel war klar und die Sonne glühte in einem warmen Orange über uns, jedoch ohne Wärme abzugeben. Ein wenig unmotiviert, standen wir auf dem Gipfel. „Und nun?“, Ariane schlang die Arme um sich und sah sich in alle Richtungen um. „Wir lassen nun unsere Macht frei?“, schlug ich halbherzig vor. Ariane nickte und reichte mir ihre behandschuhten Hände. Inzwischen waren wir so gut aufeinander eingespielt, dass wir ohne Probleme auch durch die Handschuhe unsere gegenseitigen Kräfte aktivieren konnten. Rot und Grün erstrahlte, verband sich und schwebte zwischen der weiten Fläche, dem Wald und dem Hügel. Wir waren eins mit unserer Welt und ein Teil der Winterlandschaft. Wir spürten die Tiere im Wald, atmeten mit den Bäumen und flogen mit den Vögeln. Doch da stutzte ich. Etwas summte hier, ja rauschte in meinen Ohren, als ob ein Becken nach einem kräftigen Schlag langsam verklingt. Ich griff danach, doch es war schon zu leise. Also zog ich neue Energie aus dem Wald, aus der Erde, griff aus meinem eigenen Vorrat und versuchte dieses Etwas erneut, aber mit mehr Nachdruck, dazu zu bringen, sich zu erkennen zu geben. Auf das, was nun kam, war ich nicht vorbereitet. Ein Schlag traf mich gegen die Brust und katapultierte mich in die Höhe. Ich schrie auf und schlug so hart auf dem hartgefrorenen Gras auf, dass es mir die Luft aus den Lungen presste.

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